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Equal Pay im Triathlon: Ein Blick auf die weibliche Spitze

4 von 5 Top VerdienerInnen im Triathlon sind Frauen




Im spannenden Universum des Triathlons zeigt sich ein bemerkenswertes Phänomen – Frauen dominieren nicht nur die sportliche Arena, sondern auch die Einkommensrangliste.   Anne Haug führte im Jahr 2023 mit 335.788 US-Dollar das Feld an, gefolgt von dem einzigen männlichen Triathleten in der Top 5: Kristian Blummenfeld, auf Platz 3 Ashleigh Gentle, gefolgt von Taylor Knibb und Lucy Charles-Barcley [1]. Der Triumph von Anne Haug und der anderen weiblichen Athletinnen lässt uns jedoch nicht nur staunen, sondern regt auch dazu an, darüber nachzudenken, warum der Triathlonsport eine Ausnahme in Sachen finanzieller Gleichberechtigung darstellt.

 

Ein Blick über die Grenzen des Sports hinaus verdeutlicht, dass die Geschlechterlücke in anderen Bereichen weiterhin besteht. In der Wirtschaft, beispielsweise, sind Frauen oft immer noch unterrepräsentiert in den höchsten Einkommensklassen. Laut dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ist in Deutschland auch im Jahr 2023 eine Entgeltlücke zwischen Frauen und Männern in Höhe von 18 Prozent stets identifizierbar. Auch wenn die formale Qualifikation identisch ist und alle anderen Merkmale gleich sind, bleibt ein Entgeltunterschied von sechs Prozent bestehen [2]. Seit 2017 schreibt das Entgelttransparenzgesetz in Deutschland allen Unternehmen und Arbeitgebern vor, dass sie bei der Vergütung keine Diskriminierung vornehmen dürfen. Die Grundsätze von "Gleicher Lohn für gleiche Arbeit" sollen in allen Bereichen gelten [3]. Doch es gibt ermutigende Beispiele: Unternehmen, die sich aktiv für gleiche Bezahlung einsetzen, zeigen, dass Fortschritte möglich sind. Am 18. April 2023 hat Bundesgleichstellungsministerin Lisa Paus in Berlin zum zweiten Mal den German Equal Pay Award verliehen. Ausgezeichnet wurden drei Unternehmen, die sich besonders für die gleichberechtigte Bezahlung von Männern und Frauen engagieren: die alphaQuest GmbH, Goldeimer gGmbH und Vodafone GmbH. Dieser Wettbewerb ist Teil des Unternehmensprogramms "Entgeltgleichheit fördern - Unternehmen beraten, begleiten, stärken". Er honoriert innovative Ideen und Konzepte, die die Umsetzung und Förderung der Entgeltgleichheit vorantreiben möchten [4].

 


Anne Haug beim Lauftraining


Zurück zum Sport – die sportlichen und finanziellen Erfolge der weiblichen Athletinnen im Triathlon sind nicht nur ein Grund zum Feiern, sondern auch eine Inspiration für alle, die sich für finanzielle Gleichberechtigung einsetzen. Denn selbstverständlich ist die gleiche Bezahlung auch im Sport nicht. Equal Pay im Fußball? In der heutigen Zeit undenkbar. Aber nehmen wir mal ein anderes, bekanntes Beispiel im Radsport aus dem Jahr 2021 (!!!) in Augenschein: Beim Rennen Omloop Het Nieuwsblad 2021 erhielt die Siegerin im Frauenrennen 930 Euro, während der Männersieger 16.000 Euro erhielt - ein 17 Mal höheres Preisgeld. Beruhigend, dass wir solch unterschiedliche Werte in der Triathlonszene nicht sehen. Die gleichberechtigte Bezahlung im Triathlon zeigt, dass Equal Pay möglich ist, wenn man sich dafür einsetzt und Fairness lebt [5]. 



Anne Haug beim Fahrradtraining

 

Es ist an der Zeit, von diesen Beispielen zu lernen und die Lehren in allen Bereichen unseres Lebens anzuwenden. Möge die Spitze des Triathlons uns daran erinnern, dass Gleichberechtigung keine Utopie ist, sondern eine erreichbare Realität – wenn wir gemeinsam daran arbeiten.


Danke an Anne Haug und Frank Übelhack für die Bereitstellung der Fotos.

 

[1] triathlon Zeitschrift, Februar 2024, Nr. 217


Dr. Elina Hafer – BPW Bonn Vernetzte dich gern mit mir auf LinkedIn

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